AUSLOBER
Studentenwerk Erlangen-Nürnberg

VERFAHREN
Begrenzt-offener Realisierungswettbewerb für Architekten mit Landschaftsarchitekten

TEAM
Thomas Guba, Grégoire Tourne

ZUSAMMEN MIT
SEHW Architektur GmbH, Berlin

ABGABE
Februar 2019

ORT
Avenariusstraße, Nürnberg

AUSZEICHNUNG
1. Preis

Realisierungswettbewerb "Studentenwohnheim Avenariusstraße Nürnberg" -  1. Preis

Anlass und Ziel des Wettbewerbs (Auslobung):

Das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg plant auf dem nördlich der Altstadt gelegenen Areal den Abbruch des vorhandenen und die Erstellung eines neuen Studentenwohnheimes mit 400 Wohneinheiten, Gemeinschaftsbereichen, Kinderkrippe und Kindergarten. (...)
Hauptaufgabe des Wettbewerbes wird die städtebauliche Neudefinition des Areals sein, um eine qualitätsvolle Bebauung für studentisches Wohnen zu ermöglichen.
Den Freibereichen ist bei der Planung, Gestaltung sowie der Nutzung besondere Aufmerksamkeit zu widmen.
Sie dienen als Aktiv- und Ruhezonen, die in großen Teilen der Gemeinschaft der Mieter zur Verfügung stehen sollen. Die Freiflächen sind so anzuordnen, dass Konflikte mit der Nachbarschaft vermieden werden. Es werden städtebauliche Lösungen gewünscht, die eine öffentliche Nutzung der Freianlagen ausschließen und das Areal nur den Bewohnern zur Verfügung stellen.

 

Würdigung des Preisgerichts:

Der Gebäudekomplex fügt sich in seiner Körnung harmonisch in die Umgebung ein. Der Riegel zur Avenariusstraße schirmt die nach Süden folgenden Höfe gegen den Verkehr ab, die anschließenden Baukörper bilden mit den Staffelgeschossen eine lebendige Quartier-Silhouette mit bis zu fünf Geschossen und ansprechendem Fassadenbild.
Während die Kindertagesstätte im Nordwesten direkt von der Straße erschlossen wird, liegen alle Wohnungszugänge im Innenbereich mit unmittelbarem Bezug zu den nutzbaren Freiflächen. Das Erdgeschoss Haus E dient ausschließlich der Gemeinschaftsnutzung und liegt folgerichtig im Kern der Anlage. Zur Unterbringung der Tiefgarage wird der Höhensprung im südlichen Abschnitt geschickt genutzt, um einen höhengleichen Übergang zu den anschließenden Reihenhäusern herzustellen. In den Innenhöfen entsteht daraus ein ansteigendes Relief, das abschnittsweise gekonnt durch Treppen und Rampen gestaffelt wird. (...)
Der Baumwall auf der Westseite wird als Kulisse erhalten und im nördlichen Abschnitt geschickt in die Freiflächen der Kindertagesstätte einbezogen. Auch der solitäre Ahorn im ersten Hof und der Gehölzriegel an der Südgrenze können als erhaltungsmöglich angenommen werden.
Die gesamte Anlage wird von einer Hecke gefasst und damit unaufdringlich nach außen abgegrenzt. Im Innenbereich entsteht eine ausgewogene Landschaft aus Begegnungsräumen und Gärten mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten. (...)
Die Arbeit zeigt insgesamt eine sehr hohe Qualität sowohl in der Konzeption als auch in der Durcharbeitung. Die Organisation in einzelnen Häusern schafft Identifikation und bietet beste Voraussetzungen für eine hochwertige studentische Wohnadresse.