AUFTRAGGEBER
Pflegewohnzentrum Kaulsdorf-Nord gGmbH
LEISTUNGSUMFANG
Vorentwurf bis Mitwirkung bei der Vergabe
TEAM
Thomas Guba, Alexander Roscher, Grégoire Tourne
FLÄCHE
730 m2
BAUKOSTEN
135.000 € brutto
ZEITRAUM
2018 bis 2019
ORT
Bansiner Str. 21, 12619 Berlin
VERFAHREN
Direktbeauftragung
Pflegewohnzentrum Kaulsdorf Nord gGmbH
Unsere Aufgabe bestand zunächst darin, das Aufenthaltsangebot und die Wegeverbindungen der bestehenden Freiflächen zu verbessern, ohne diese komplett umzuplanen.
Schnell zeigte sich, dass es schwer sein würde, gegen die Kreisformen und Schwünge des Bestands zu arbeiten – und so haben wir uns auf eine Formsprache eingelassen, die zunächst nicht so sehr unsere eigene ist:
Die zentrale Fläche um den Sprudelstein wurde kreisförmig erweitert und mit den Wegen entlang der Gebäude besser verbunden, so dass die Möglichkeit entsteht, einen Rundweg zu gehen. Eine weitere, ebenfalls halbrunde Aufenthaltsfläche wurde angelegt, weil sich zeigte, dass ein Bedarf nach mehr Einzelflächen und Bereichen mit unterschiedlichen Sonnenverhältnissen bestand. Teile einer ehemaligen Feuerwehrzufahrt wurden mit Fallschutzplatten belegt, um einen Gymnastikbereich zu schaffen.
Es war uns jedoch auch wichtig, Angebote zu schaffen, die es bisher hier noch nicht gab. So haben wir uns gefragt, wie es wohl sein mag, wenn man vielleicht sein Leben lang einen Garten oder einen Balkon hatte und nun darauf verzichten muss. Oder wenn man im Alter Lust auf „urban gardening“ bekommen hat, aber keine Gelegenheit, sich auszuprobieren. Unsere Antwort darauf war es, alte Betongefäße wegzuräumen und zwei Hochbeete bauen zu lassen, die eine Höhe haben, aus der man bequem gärtnern kann. Für Bewohner, die im Rollstuhl sitzen, gibt es spezielle Bereiche, die „unterrollbar“ sind. Für die, die eine Pause machen oder einfach dabei sein wollen, bieten in die Hochbeete integrierte Sitzflächen Raum. Wir hatten nicht erwartet – und freuen uns deswegen umso mehr darüber –, dass unser Angebot so gut angenommen wurde: Unter der Leitung einer engagierten Floristin wird nun regelmäßig gegärtnert und das offenbar unter reger Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner. Was will man mehr?