AUFTRAGGEBER
Humbold-Universität zu Berlin

LEISTUNGSUMFANG
Konzeptstudie

TEAM
Thomas Guba, Andreas Karch

FLÄCHE
1.500 m2

BAUKOSTEN
480.000 € (Kostenschätzung)

ZEITRAUM 
2014

ORT 
ehem. Rosarium der Baumschule Späth, Baumschulenweg, Berlin-Treptow

VERFAHREN
Direktbeauftragung

Umgestaltung der systematischen Abteilung des Arboretums der HU zum Berlin-Brandenburg-Garten

Das ehemalige Rosarium der Baumschule Späth ist Teil des 1879, nach Plänen des Berliner Gartenbaudirektors Gustav Meyer, angelegten Arboretums in Berlin-Baumschulenweg.

Seit 1960 gehören die ehemalige Späth´sche Villa, das Arboretum und das Rosarium, das 1963 zur ”Abteilung Arznei- und Gewürzpflanzen” umgestaltet wurde, zum Institut für Botanik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Humboldt-Universität beabsichtigt, die in die Jahre gekommene Anlage des Rosariums, die der akademischen Zielsetzung nicht mehr gerecht wird, zu einem Berlin-Brandenburg-Garten umzugestalten, in dem ca. 75 % der in der Region heimischen Arten repräsentiert werden sollen.
Der zukünftige Garten soll zum einen der akademischen Lehre und öffentlichen Umweltbildung dienen, zum anderen als ”Schaufenster” Besucher auf die zahlreichen Aktivitäten der Humboldt-Universität aufmerksam machen.

Unsere Aufgabe war es, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, auf dessen Grundlage die weitere Budgetplanung erfolgt und Sponsoren gewonnen werden können.

Voraussetzung für die Umgestaltung des Rosariums ist, dass seine charakteristische und denkmalgeschützte Grundform erhalten bleibt. Der gestalterische Spielraum zur Erfüllung des Programms beschränkte sich deswegen auf Anpassungen der durch ein Wegeraster definierten Beetflächen und die Gestaltung der umgebenden baumbestandenen Flächen.

Da zur Umsetzung des Ziels, ca. 75 % der heimischen Arten zu zeigen, nur rund 0,6 m2 pro Art zur Verfügung stehen, stellten sich bei der Planung insbesondere zwei Fragen:
Wo können Pflanzen mit einem größeren Platzbedarf, insbesondere Gehölze, untergebracht werden?
Wie kann ein ”Schilderwald” zur Kennzeichnung der Pflanzen vermieden werden?

Ausweichflächen für größere Pflanzen werden geschaffen, indem die systematische Abteilung innerhalb des Rosariums durch Habitate ergänzt wird – Flächen, auf denen ganze Lebensgemeinschaften dargestellt werden – und die sich in den Randbereichen der Anlage befinden.

Um eine Beschriftung der einzelnen Pflanzen innerhalb der Pflanzflächen zu vermeiden, erhalten die Beete breite Einfassungen aus Stahlprofilen, auf denen die Etiketten angebracht werden.

Durch diese übersichtliche Beschriftung eröffnet sich eine weitere Option, nämlich die Möglichkeit, die gewünschte Anordnung der Familien innerhalb der systematischen Abteilung nach Großgruppen und Ordnungen besonders augenfällig zu verdeutlichen:
Jeder sog. Botanische Großgruppe wird eine Grundfarbe zugeordnet und jede dazugehörige Art erhält eine Etikette in farbliche Abstufung dieser Grundfarbe. Auf diese Weise wird bereits durch die Farbinformation entlang der Beete sichtbar, welche Arten zu einer Familie gehören, welcher Großgruppe die Familie zugeordnet ist und wie groß der jeweilige Anteil innerhalb der Gesamtanlage ist.

Weiterhin ergibt sich durch diese Farbcodierung die Option, einen Zusammenhang mit dem benachbarten Arboretum herzustellen, indem dort die Gehölze, die den Berlin-Brandenburg-Garten ergänzen, in gleicher Art mit farbigen Etiketten versehen werden:
Es entsteht ein Leitsystem, das den Besucher dazu einlädt, beide Teile der Gesamtanlage zu erkunden.